Immer wieder SAMSTAGs

Ja, es klingt wie die Liedzeile eines berühmten deutschen Schlagerpärchens und man könnte es tatsächlich auch weitersingen mit „ … kommt die Erinnerung“.

Denn das möchte ich mit dieser Rubrik erreichen: Dich und mich immer wieder erinnern an das, was wichtig ist, um ein friedliches Miteinander zu kreieren und uns zu himmeln und zu erden.

Immer wieder samstags öffne ich mein Herz und lasse das, was dort momentan in Bewegung ist, nach außen fließen. Mal als Bibelimpuls aus meinem Kartenset, mal bezugnehmend auf das, was mir die vergangene Woche begegnet ist.

Wichtig: Auch ich kennen nur „meine“ Wahrheit, die dich vielleicht manchmal verwundert oder dir sogar unangenehm aufstößt. Wenn das, was ich zu sagen habe, in dir ein „ja“ erzeugt, freue ich mich. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Dann sind meine Gedanken aber vielleicht zumindest für dich eine Möglichkeit, deinen eigenen Standpunkt wahrzunehmen.

Einen anderen Standpunkt zu haben ist mir in heutigen Zeiten allemal lieber als keinen zu haben.

Im Archiv findest du ältere Beiträge, die aber nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.

Ich wünsche dir viel Freude und Inspiration

Herzensgrüße

Imke


Gedanken zu Samstag, 02.12.2023

„Liebe deinen Nächsten“ zu 3.Mose 19,18

Das Bild heißt „Liebe deinen Nächsten“ und, auch wenn man es nur angedeutet sieht, hat eine klare Botschaft: Mit Jesus im Herzen hat das Leben eine Chance, stark und schön zu werden. Verrückt und chaotisch bleibt es vielleicht trotzdem – deshalb ist das Herz auch nicht perfekt ebenmäßig – aber mit ihm im Herzen habe ich den Halt, im Chaos zu bestehen.

Was sagen mir Bild und Bibelstelle heute?

Wenn ich heute über das Doppelgebot der Liebe nachdenke, kommt mir als erstes in den Sinn, wie ich es früher verstanden habe, nein, verstehen sollte: Das „… wie dich selbst …“ kam in meiner Lesart gar nicht vor! Das zeigt sich auch deutlich in dem Impuls, den ich 2011 für die Rückseite der Bildkarte formulierte, und den du oben neben dem Bild sehen kannst.

Mir war es früher nicht erlaubt, mich in den Blick zu nehmen, mir etwas Gutes zu tun, sondern ich war da­rauf ausge­richtet, erst einmal für alle anderen zu sorgen: Die Betonung lag immer darauf, den Nächsten zu lieben.
Und wenn ich nichts für sie tun konnte, dann durfte ich trotzdem nichts für mich tun, denn wenn es mir „besser“ ging als anderen, ging es ihnen ja (so mein Gedanke) auto­matisch schlechter als mir. Das ging gar nicht!
Ich glaube, dass es vielen so ergeht: Wenn ich mich in meiner Umge­bung so umhöre, dann ist das Dop­pelgebot der Liebe eher wie eine Peit­sche, die dazu auffordert, sich selbst bloß nicht zu sehr in den Blick zu nehmen. Wer will schon als egoistisch gelten.  

Inzwischen praktiziere ich eine andere Lesart, denn ich habe gelernt, dass ich nur dann gut für an­dere sein kann, wenn ich auch gut für mich sorge. Nur dann habe ich Kraft und Kapazität, auch den anderen zu sehen. Nur dann kann ich helfend zur Seite stehen, weil ich nicht „leerlaufe“ – denn das passiert automatisch, wenn ich mich aufopfere: Wenn ich nur gebe, um mich besser zu fühlen und vielleicht die Anerkennung zu bekommen, die ich mir selbst nicht ge­ben kann, werde ich nie zufrieden sein – denn selbst, wenn der Beschenkte sich noch so überschwänglich bedankt … es reicht nicht, um meine innere Leere aufzufüllen.
So werden wir beide Opfer meiner Bedürftigkeit und leiden letztendlich auch beide darunter.

Nur wenn ich meinen Wert erkenne und zu schätzen weiß, erkenne ich auch den Wert des anderen an. Nur dann kann ich mit offenem Herzen geben und helfen. Dann ist Geben seliger denn Nehmen, und beide Seiten sind Gewinner – eine echte WIN-WIN-Situation.

Um mir selbst liebevoll begegnen zu können, musste ich erst einmal aufräumen und mei­nen Seelenkeller von all dem Müll, der sich über die Jahre angesammelt hatte, befreien.
Die alten Glaubenssätze, dass ich nicht gut genug bin, dass ich erst mal etwas Vernünftiges machen soll – denn das, was ich liebe reicht nicht fürs Leben, dass ich mich nicht so anstellen und vor allem dass ich mal schön den Ball flach halten soll, mussten raus aus Herz und Kopf.

Weil sie für mich keine Gültigkeit mehr haben, brauche ich auch keine Bestätigung von au­ßen mehr. Ich bin im Frieden mit mir und kann deshalb auch ohne Erwartungen nach Au­ßen gehen und gebe gern – ob emotional oder tatsächlich in Form von finanzieller oder sonst wie gearteter Unterstützung!

So erfüllt sich für mich das Doppelgebot: Ich liebe meinen Nächsten wie mich selbst – und beide profitieren davon.

Ich wünsche dir eine friedliche Woche und 1. Advent

Herzensgrüße

Imke

Herzensgrüße

Imke